Liebe Kundinnen und liebe Kunden,
Liebe Freundinnen und liebe Freunde!
Hier etwas persöhnliches für Sie: Es ist schön mit dieser Art von Anrede einen Newsletter schreiben zu können in einer Zeit, in der die Digitalisierung doch vieles unpersöhnlicher gestaltet. Es gibt so viele schöne und gute Gespräche am Telefon, oder auch persönlich, so von Mensch zu Mensch, wenn sich mal einer von Ihnen hierhin verirrt hat. Schön sind auch die persönlichen Mails oder Briefe, oder die Mitteilungen, die den Weg in mein Gästebuch gefunden haben. Danke!
Für die ganz Eiligen hier vorne weg meine Neuigkeiten: Ich habe nur solange der begrenzte Vorrat reicht ein ganz besonderes Honigmarzipan hergestellt. Mehr dazu unter folgendem Link
Und zum Aktuellen: Bei genügendem Bedarf an Fleisch kann ich noch in der ersten Dezemberwoche unseren Jungochsen Lasse schlachten. Wenn Sie also vor Weihnachten noch Interesse an Fleisch haben , dann melden Sie sich bitte bald, da ich die Schlachtung und Zerlegung rechtzeitig organisieren müsste. Am Besten rufen Sie mich mit Ihren Wünschen an. Das Shoppaket ist nur ein Beispiel.
Das Bienenjahr ist für die Bienen nun zu Ende. Sie haben sich nun schon zu einer wärmenden Traube auf ihren Waben zusammengezogen und brummeln leise und ruhig vor sich hin. Der Sommer war für sie anstrengend. Es gab gerade zum Ende hin viel Honig und Pollen zu schleppen. Meine Bienen überwintern in diesem Jahr fast ausschießlich auf ihrem eigenen Honig.
Fast alle Waben meiner Völker sitzen nun auch auf einem etwas kleinerem Zellenmaß (5,1 mm). Das sagt Ihnen vieleicht nicht viel, aber unsere Bienen hatten seit Jahrmilionen ein kleineres Maß (etwa 4,7 mm), und somit waren sie auch kleiner, bis der Mensch vor etwa 100 Jahren auf die Idee kam, die Bienen doch größer zu machen, was mit künstlichen, vorgeprägten Wabenplatten recht einfach möglich war. Man dachte, dass eine größere Biene auch einen größeren Honigmagen hat und auch mehr Ertrag einbringen könne. Damals stellte man fest, dass aber ab einem Zellenmaß von etwa 5,6 mm die Gesundheit der Bienen zu sehr in Mitleidenschaft gezogen würde. So blieb man knapp darunter mit 5,5 mm.
Logisch ist natürlich in einem Volk mit kleineren Zellen und kleineren Bienen auch ein ganz anderes Wärmeklima. Es gibt Bienenparasiten zB. die Tracheenmilbe, die in den Tracheen lebt, wie ich es noch gelernt habe. Aber ab einer Biene aus 5,1 mm Zellen und kleiner ist sie ein Außenparasit und passt nicht mehr in die Tracheen der Bienen. Sie ist also nicht mehr wirklich schädlich.
Mein Ziel ist meine Bienen langsam wieder auf ein Zellenmaß von 4,8 mm zu bekommen.
Die Meinungen über kleinzellige Bienen gehen weit auseinander, aber eines ist ja wohl klar, das die Bienen Millionen von Jahren ohne den Menschen überleben konnten.
Und heute hat ein wilder Schwarm keine Überlebenschancen mehr.
Natürlich liegt das nicht nur an der Zellengröße. Es liegt auch an der Landwirtschaft, die in meinen Augen eine "Mordwirtschaft" geworden ist.
Das Insektensterben ist sicher allen bekannt. Aber wer ist denn dafür mitverantwortlich, wenn es nicht die Bauern sein sollen. Gegen was wird denn gespritzt und gebeizt? Natürlich gegen Insekten, Pilze und Beikraut. Und der Kollateralschaden von diesen Behandlungen findet sich nicht nur in dem Insektensterben, sondern auch in einem Pflanzenartenrückgang und in der Zerstörung des Bodenlebens. Was letzteres bedeutet, mögen Sie sich besser nicht vorstellen. Ein funktionierendes Bodenleben ist die Grundlage zum Humusaufbau. Humus ist das, was über das zweifache des Eigengewichtes an Wasser aufnehmen kann und in Trockenperioden die Feuchtigkeit langsam abgeben kann. Ein humoser Boden hält also auch sehr große Mengen Wasser vor dem direkten Ablaufen zurück, was toter Boden nicht mehr kann.
Und das zurückgehaltene Wasser kann lange in Trockenperioden hinein abgegeben werden, anstatt dass es zuvor als Hochwasser in so manchem Keller eingeflossen ist.
Gesunder, humoser und lebendiger Boden kann aber auch in sehr großem Maße Kohlenstoff binden. Es gibt wohl Berechnungen, dass der Boden in Deutschland mehr Kohlenstoff aufnehmen könnte, als momentan überhaupt in Deutschland produziert wird.
Aber die Bauern dürfen so weiter machen und die anderen bezahlen noch dafür. Fünf Milliarden Euro bekommen die Bauern im Jahr nur dafür, dass sie Land besitzen. Ja, nur für das Besitzen. Was sie damit machen ist fast egal, auch wenn sie die Artenvielfalt und unser aller Lebensgrundlage, das Bodenleben zerstören. Was sie davon ernten, dürfen sie auch behalten.
Ich bin auch Bauer und bekomme etwa 1000 Euro im Jahr für meine 4 Hektar von der EU. Andere hier im Dorf bekommen für 10 oder 20 Hektar im Nebenerwerb 10.000 oder 20.000 Euro. Wer von Ihnen bekommt fürs Nichtstun, sondern nur für den Besitz Geld? Und wenn Sie der Allgemeinheit Schaden zufügen mit Ihrem Besitz, dann müssen Sie mit Ärger und Strafe rechnen. Die Bauern nicht. Nein die fahren mit Maschinen, die weit über 100.000 Euro kosten zur Demo nach Berlin oder Hannover und halten Schilder hoch, auf denn steht: "Wenn wir Bauern nicht wären, dann hätten die Bienen nichts mehr zu fressen". Als ich das las, musste ich an meinen ehemaligen Lehrmeister Peter Bleser (seit 1990 MdB und seit 2017 mit aufgehobener Immunität ) denken, der mir mal sagte, dass er stolz sei nie ein Buch gelesen zu haben, da Leute, die Bücher schreiben oder lesen nicht in der Lage seien sich kurz zu fassen. Lehrreich an der Geschichte ist, dass dieser Lehrmeister schon damals Politiker geworden ist und es bis zum Staatssekretär im Landwirtschaftsminsterium geschaft hat. Das erklärt doch viel.........
Bitte entschuldigen Sie diese Ausschweifungen, aber das Thema ist ernst und wichtig für userer aller Zukunft.
Nun aber zu meinen Kühen.
Die Kühe bekommen im Winter bei mir kein Silo mehr, sondern nur noch Heu. Die Silobereitung läßt viele Wiesenpflanzen nicht mehr bis zur Blüte kommen, daher können diese Pflanzen oder Blumen auch nicht mehr aussamen, was zur Folge hat, dass sie nach und nach von den Wiesen verschwinden. Übrigens verursacht auch die Silofütterung in der Kuh eine Gährung, die zum Ausstoß von klimaschädlichen Gasen führt. Eine natürlich gefütterte Kuh gibt keine klimaschädlichen Gase ab.
Die Gänse hatten keinen so schönen Sommer. Sie hätten sich über etwas mehr Wasser und ein bißchen kühlere Temperaturen gefreut. Die haben die meiste Zeit im Schatten der Bäume und Büsche verbracht. Aber die letzten Wochen genießen sie in vollen Zügen das Baden und Plantschen im Wasser wenn der Fuchs sie gerade nicht stört. Leider hatte er vor einer Weile einige am Kragen gepackt, was sie nicht überlebten, da er es nicht liebevoll gemacht hat. Aber er hat nicht alle geholt.
Heute früh bekam ich eine sehr schöne Mail, die ich an dieser Stelle mit Ihnen teilen möchte:
So, nun wünsche ich Ihnen noch eine schöne vorweihnachtliche Zeit mit dem wärmenden Licht einer Kerze und dem im Honig eingetragenen Sommer oder vieleicht auch mit einem kleinen Stück Honigmarzipan mit den Blüten der wilden Rosen von unserem Grundstück.
Stephan Becker